Wenn es darum geht, Geld anzulegen, muss man so gut wie möglich rationale Entscheidungen treffen. Soll man ein eher riskantes Investment wagen, das zwar mehr Rendite bringen kann, aber auch mehr Risiken von Verlusten mit sich bringt? Oder liegt mir eher ein konservatives Investment, bei dem ich eher gut schlafen kann? Wer aber kaum riskiert, kann auch nur begrenzt Rendite machen. Die Gesetze des Markts sind hierbei beinhart. Aus diesem Grund ist die korrekte Anlagestrategie von größter Bedeutung. Entscheidend dafür, welche Strategie man wählt, sollte der Anlegertyp sein, den man verkörpert.
Das Ein-Mal-Eins des Investments kennt vier Anlegertypen:
- sicherheitsorientiert
- konservativ
- gewinnorientiert
- chancenorientiert
Diese Unterscheidung wurde in aufwändigen Analysen entwickelt, und spielt längst eine wichtige Rolle in der Welt des Investments. Das bezeugen nicht zuletzt die Anlegertypen.Tests, die jeder, der sich ein Online-Aktiendepot eröffnen will, durchgeführt haben muss.
Deshalb sollte man den eigenen Anlegertyp kennen
Der Grund, weshalb diese Unterscheidungen im Risikobewusstsein so eine hohe Bedeutung haben, ist klar: Investments sollten eine passive Angelegenheit sein. Dies bedeutet, dass man sich nicht damit zu beschäftigen braucht, denn das Geld übernimmt die Arbeit, und erzielt die Gewinne. Wenn man nun beispielsweise eine zu risikobewusste Investment-Strategie wählt, so kann es mitunter vorkommen, dass man aufgrund der hohen Risiken nicht mehr in der Lage ist, rationale Entscheidungen zu fällen. Manchen Menschen können etwa kaum noch schlafen, wenn sie in eine riskante Aktie investieren, und müssen alle paar Minuten die Kurse überprüfen. Solche Fälle sind aber nicht zielführend. Denn nicht selten neigt man zu impulsiven Entscheidungen, wenn man emotional nicht im ausgeglichenen Zustand ist. Und emotionale Entscheidungen bei Investments bringen in den meisten Fällen Nachteile mit sich.
Investmentstrategie je nach Anlegertyp sorgt für entspannte Nächte
Wenn man nun den persönlichen Anlegertyp kennt, kann man basierend auf dem eigenen Risikoprofil seine Investmentstrategie exakt festlegen. Menschen, die eher konservativ sind, werden ihr Portfolio mehrheitlich eher mit konservativen Wertanlagen wie Edelmetall, Anleihen oder Immobilien gewichten. Dazu streut man dann eher einen kleinen Prozentsatz von riskantem Wertanlagen wie Aktien oder Kryptowährungen ein. So kann man sicherstellen, dass man in jeder Situation ein Portfolio hat, das einerseits größtmögliche Gewinne ermöglicht, die aber dem eigenen Bedürfnis nach Sicherheit gerecht werden.
Wie findet man den eigenen Anlegertyp heraus?
Auf vielen Websites werden inzwischen Tests angeboten, die den persönlichen Anlagetyp ermitteln. Bei diesem Test wird beispielsweise das Alter erfragt, sowie die monatlichen Einsparungen, die man aktuell zur Seite legt, sowie das bereits angelegte Vermögen. Auch das Wissen über Investments generell wird erfragt, ebenso wie bestimmte Themen, die verraten, wie gerne man Risiken eingeht. Solche Anlegertypen-Tests sind auf nahezu jedem Online Broker verfügbar, und eben dort meist sogar verpflichtend für jeden neuen User durchzuführen.
Die vier Anlegertypen
Aber kommen wir nun zu den vier Typen, in die man generell die allermeisten Anleger einteilen kann. Selbstverständlich gibt es Abstufungen, aber prinzipiell gibt diese Einstellung einen guten Eindruck darüber, welche Art von Investments am besten zu einem passen.
Sicherheitsorientierter Anlegertyp
Die sicherheitsorientierte AnlegerIn plant über einen Anlagezeitraum von 6 Monaten und länger. Er/Sie legt Wert auf eine stetige Wertentwicklung mit sicherer Ertragserwartung. Ganz so wie es beispielsweise bei konservativen Wertanlagen wie Immobilien und Anleihen der Fall ist. AnlegerInnen dieser Kategorie sollten auf jeden Fall mehrheitlich auf konservative Investments setzen, wie Immobilien, und Anleihen, aber auch einen gewissen Prozentsatz in Edelmetalle. Nur begrenzt kommen für solche AnlegerInnen riskante Wertpapiere und Instrumente in Frage, wie Aktien, Optionen oder Kryptowährungen.
Konservative AnlegerIn
Von einer konservativen AnlegerIn spricht man, wenn man einen Investment-Horizont von drei Jahren oder länger hat, und dabei höhere Erträge erwartet. Auch Kursgewinne werden bei solchen Investoren ein Thema, wie sie beispielsweise bei konservativen Blue Chips Aktien zu erwarten sind, welche Dividenden bezahlen. Neben Aktien sind für solche Anleger selbstverständlich auch Immobilien und Aktien interessant, sowie solche von Technologie-Unternehmen, bei welchen große Wertsteigerungen zu erwarten sind. Konservative Anleger sollten ebenfalls mehrheitlich in konservative Papiere investieren, können aber die Aktiendepots stärker gewichten.
Gewinnorientierte AnlegerIn
Die dritte große Gruppe von Anlegertypen ist der gewinnorientierte Anlegertyp. Kapitalzuwachs steht hierbei ganz im Mittelpunkt der Anlagestrategie. Diese hat einen Horizont von ungefähr 5 Jahren und mehr – denn über einen solchen Zeitraum können temporäre Kursschwankungen und Crashs meist ausgebügelt werden. Die primären Investments dieser Gruppe sind Aktien. Eher gering gewichtet werden Edelmetalle und Immobilien sowie Anleihen. Gewinnorientierte Anleger sind nicht zuletzt auch offen für riskante Investments wie Start Ups, Optionen und Kryptowährungen, allerdings zu einem geringen Prozentsatz.
Chancenorientierter Anlegertyp
Die Gruppe mit dem höchsten Risikobewusstsein sind die chancenorientierten AnlegerInnen. Diesen geht es weniger darum, Werte sicher zu investieren, und dafür kleine Renditen zu erwirtschaften. Diese Anleger rechnen mitunter gar damit, dass ein Teil der Investments verloren geht, denn das ist Teil des Kalküls. Durch die recht breite Streuung von Risikoinvestments spekuliert so ein Anleger aber damit, zumindest einen großen Jackpot zu landen, etwa mit einer speziellen riskanten Aktie. Diese macht dann unterm Strich die wahrscheinlich anderswo aufkommenden Verluste bei weitem weg. Diese vierte Gruppe von Investoren braucht eindeutig das dickste Fell. Denn dass das Portfolio bei jeder kleineren Wirtschaftskrise ins Minus fällt, ist bei dieser Strategie fast selbstverständlich.
Der Anlegertyp ist also eine wichtige Sache, die einem sehr dabei helfen kann, die eigene Anlagestrategie festzulegen. Je nachdem, zu welchem Typen man zählt, kann man ein Portfolio aufbauen, dass auf die individuellen Bedürfnisse und das eigene Nervenkostüm abgestimmt ist. Jedem Anleger ist zu empfehlen, einen solchen Test durchzuführen.